Ortsvereine West und Süd zu Gast im TCN

Der Geschäftsführer des Technologiecentrums Nordwest (TCN), Holger Ansmann, begrüßte in Roffhausen auf dem Gelände der ehemaligen AEG Olympia AG die Mitglieder der Wilhelmshavener SPD – Ortsvereine West und Süd und den Fraktionsvorsitzenden der Schortenser SPD – Stadtratsfraktion Peter Torkler. Diese von den Ortsvereinsvorsitzenden Karlheinz Föhlinger und Tim Sommer geleitete und außerordentlich gut besuchte gemeinsame Mitgliederversammlung informierte sich umfassend sowohl über die Geschichte der Olympia – Werke als auch über das heutige TCN.

Fotos: Wolf-Dietrich Hufenbach

Nach einem Rundgang über das TCN – Gelände ging Holger Ansmann detailliert auf den Auf- und Abstieg des Werkes und dem daraus entstanden TCN ein. 1945 habe sich das aus Erfurt stammende Olympia – Werk mit zunächst 11 Personen in Friesland angesiedelt. Die Entwicklung sei rasant gewesen. Schon Mitte der 1950er Jahre sei Olympia zur Weltfirma mit rund 5.000 Beschäftigten und zum viertgrößten Betrieb in Niedersachsen aufgestiegen. „Wer bei Olympia arbeitete, der hatte es geschafft“, so Ansmann. Den Beschäftigungshöhepunkt habe man Anfang der 1970er Jahre mit rund 13.000 Beschäftigten gehabt.

Die Entwicklung neuer und effizienterer Technologien habe allerdings dazu geführt, dass die Beschäftigtenzahl zurückging. So habe Olympia Ende der 1970er Jahre schon nur noch 8.000 Personen beschäftigt. Hoffnung sei bei den Beschäftigten noch einmal aufgekeimt, als im Jahre 1987 Daimler-Benz die Muttergesellschaft der AEG Olympia AG, die AEG, übernahm. Mit dem Beschluss der AEG im Jahre 1991, das Olympia – Werk zu schließen, sei diese Hoffnung jäh zerstört worden, so Ansmann.

Der Schließungsbeschluss sei der Auftakt des Arbeitskampfes der Olympianer gewesen. Gemeinsam mit der Bevölkerung der umliegenden Kommunen hätten sie deutlich gemacht, dass Olympia das Herz der Region sei. Geschlossen habe sich damals auch die Wilhelmshavener SPD hinter die kämpfenden Olympianer gestellt. Der große Erfolg dieses Arbeitskampfes sei die Gründung des TCN gewesen. Man habe verhindert, so Ansmann, dass auf dem Gelände des Olympia – Werkes eine Industrieruine entstehen konnte.

Mit der Gründung des TCN sei das Ziel verfolgt worden, möglichst viele Arbeitsplätze zu schaffen. Heute arbeiteten auf dem TCN – Gelände wieder rund 2.600 Menschen in 62 Unternehmen, wobei das Unternehmen arvato mit rund 1.000 Beschäftigten als Ankermieter eine besondere Rolle spiele. Holger Ansmann machte deutlich, dass dieser Mieter für die Existenz des TCN von großer Bedeutung sei.

In der sich anschließenden Diskussion bekräftigten sowohl Karlheinz Föhlinger als auch Tim Sommer noch einmal den Stellenwert des TCN für die Region Wilhelmshaven-Friesland. Das TCN dürfe nicht durch das Abwerben des Hauptmieters arvato mit subventionierten Angeboten seitens der Stadt Wilhelmshaven gefährdet werden. Auch Peter Torkler bekräftigte diesen Standpunkt. Interkommunale Zusammenarbeit dürfe keine Einbahnstraße sein. Als ehemaliger Olympianer sicherte der stellvertretende Kreisvorsitzende der Wilhelmshavener SPD, Detlef Schön, dem Geschäftsführer Holger Ansmann seine Solidarität bei seinem Einsatz für eine gute Zukunft des TCN zu.

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