Klinikum Wilhelmshaven mit einer Babyklappe ausstatten

Al-Chafia Hammadi   Nurhayat Bakir   Detlef Schön

Die Ratsmitglieder aus dem SPD-Ortsverein Wilhelmshaven West – Al-Chafia Hammadi, Nurhayat Bakir und Detlef Schön – begrüßen den Vorschlag, das neue Klinikum Wilhelmshaven mit einer Babyklappe auszustatten. Sie weisen ausdrücklich darauf hin, dass Babyklappen nicht für ältere schreiende Kleinkinder und Kinder mit Behinderungen gedacht sind!

Das zukünftige Wilhelmshavener Klinikum

Mütter, die sich in einer verzweifelten und aussichtslosen Situation befinden, sollten die Möglichkeit haben, unbeobachtet ein Baby mittels einer Babyklappe abzugeben, um so das Leben eines Neugeborenen zu retten. SPD – Ratsherr Schön: „Es gibt unterschiedlichste Ursachen dafür, dass sich Frauen nicht in der Lage sehen, ihr eigenes Kind auszutragen und aufzuziehen: Angst vor Gewalt, ein schwieriger familiärer Hintergrund, strenge kulturelle oder religiöse Gründe, eine finanzielle Notsituation oder aber psychische Probleme. Und den Müttern, denen der Gang zum Jugendamt oder zur Adoptionsberatung oder zur Beratung im Allgemeinen aus lauter Panik und Verzweiflung unmöglich erscheint, dient eine Babyklappe zum Wohle eines Neugeborenen.“  Diese Möglichkeit sollte man auch für Wilhelmshaven und für das Wilhelmshavener Umland anbieten und beim Bau des neuen Klinikums entsprechend berücksichtigen. Die Inanspruchnahme einer Babyklappe kann allerdings immer nur der letzte Ausweg sein.

Neben der Babyklappe als ultima ratio sollten zusätzlich auch die Möglichkeiten der anonymen und der vertraulichen Geburt angeboten werden. In beiden Fällen wird nicht nur das Neugeborene, sondern auch die Mutter während und nach der Geburt in einer Klinik medizinisch versorgt. Dabei ist zu akzeptieren, wenn Frauen aus den verschiedensten Gründen ihre Personalien nicht preisgeben und anonym und ohne Beratung ihre Kinder zur Welt bringen möchten. Ebenso ist zu akzeptieren, wenn sich Frauen im Rahmen der vertraulichen Geburt umfassend beraten lassen und dem Kind die Möglichkeit geben, sich nach 16 Jahren über die Identität der Mutter zu informieren. Generell gilt, die Hilfsmöglichkeiten für verzweifelte werdende Mütter weiterhin zu optimieren.

Die drei Mitglieder des SPD-Ortsverein Wilhelmshaven West im Rat der Stadt weisen die Empfehlung des Deutschen Ethikrates, die Babyklappen abzuschaffen, zurück und schließen sich den Aussagen der ehemaligen SPD – Vorsitzenden Andrea Nahles an. Sie hielt die Aussagen des Ethikrates für rigoros und lebensfern und erklärte: „Jedes Kind, das durch eine Babyklappe gerettet oder vor Schaden bewahrt wird, ist ein Argument gegen die Entscheidung des Ethikrates. Das Recht des Kindes auf sein Leben steht über allem anderen.“

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