SPD – Fraktion besuchte Marinearsenal Wilhelmshaven

Die Fraktion der SPD im Rat der Stadt Wilhelmshaven besuchte unter der Leitung ihres Vorsitzenden, Howard Jacques, das Marinearsenal in Wilhelmshaven. Während eines gemeinsamen Gespräches mit dem Leiter des Marinearsenals, Herrn Christoph Otten, und dem Leiter des Wilhelmshavener Arsenalbetriebes, Herrn Rainer Sacher, wurde sehr intensiv die gegenwärtige Situation dieser für Wilhelmshaven so bedeutenden Einrichtung erörtert.

vordere Reihe: Christoph Otten (Leiter des Marinearsenals), Nurhayat Bakir, Detlef Schön, Howard Jacques (SPD – Fraktionsvorsitzender)
hintere Reihe: Kristian Stoermer, Sebastian Seidel, Rainer Sacher (Leiter Arsenalbetrieb Wilhelmshaven), Gesche Marxfeld, Uwe Reese, Al-Chafia Hammadi

Moderne Kriegsschiffe, so Herr Otten, seien hochkomplexe Einzelstücke. Jedes Schiff sei ein System von Systemen, welche alle ineinandergriffen. Das Marinearsenal als Instandsetzer für die Deutsche Marine sei die Stelle, an welcher das notwendige Systemverständnis gebündelt und zudem gewährleistet sei, dass dieses Wissen beim hoheitlich arbeitenden Arsenal bleibe. Organisatorisch gehöre das Marinearsenal zum Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw). Mit einem Ministerentscheid vom 26. Oktober 2011 sei festgelegt worden, die Bundeswehr neu auszurichten, was auch erhebliche Auswirkungen auf das Arsenal gehabt habe. So habe man den Arsenalbetrieb in Kiel aufgelöst und die Arbeit auf Wilhelmshaven konzentriert mit der Folge, dass von 1.745 zukünftig nur noch 950 Arbeitsplätze blieben. Lediglich die Sehrohrwerkstatt und weitere Werkstätten für ausgewählte Anlagen und Geräte bleiben in Kiel, so Direktor Otten. Die Kernaufgabe des Marinearsenals sei die Instandsetzung der militärischen Anlagen auf den Kriegsschiffen. Auf diese Sondertechnik, die ein Kriegsschiff ausmachten, seien die Werkstätten des Arsenals ausgerichtet. Alles, was nicht zur Kernaufgabe des Marinearsenals gehöre, werde an die gewerbliche Industrie abgegeben. Das Marinearsenal sei verantwortlich für die planmäßige und außerplanmäßige Materialerhaltung der Schiffe, für Sofortinstandsetzungen und für Änderungen am Wehrmaterial sowie für wehrtechnische Aufträge. So seien 2016 rund 290 Millionen Euro in die Instandsetzung der Schiffe der Marine geflossen, im Jahre 2017 werden es über 300 Millionen Euro sein. Dazu kämen noch einmal Eigenleistungen des Marinearsenals von gut 90 bis 100 Millionen Euro jährlich.

Sehr erfreulich, so Direktor Otten, sei die Trendwende im Personalbestand. Die heutige Belegschaftsstärke werde wegen der zunehmenden neuen Aufgaben voraussichtlich um mindestens 100 Beschäftigte wieder aufgestockt. Seit 2013 habe das Marinearsenal 111 Auszubildende übernommen und damit den Gesamtbestand der Dienstposten um rund 23 Prozent verjüngt. Attraktive Aufstiegs- und Qualifizierungsmöglichkeiten trügen dazu bei, das Personal zu binden.

Ebenso erfreulich sei die Entwicklung der Infrastruktur des Marinearsenals. In unmittelbarer Nähe zur Jachmannbrücke werde für die neuesten Schiffsklassen der Marine ein großes Trockendock gebaut (>15.000 t). Gemeinsam mit dem kleineren Schwimmdock (6.000 t) sei man dann bestens für die Zukunft aufgestellt. Parallel zum Bau des Trockendocks ersetze man außerdem im südlichen Bereich des Marinearsenals alte Werkhallen (Hallen 2, 3, 4, 6 und 7) durch neue, den Anforderungen entsprechenden, Hallen (Hallen 2, 3 und 5). Im nördlichen Bereich des Arsenals würden die Halle 15 an der Gökerstraße und die Hallen 18 und 19 zurückgebaut und neu in einem großen Komplex errichtet. Beide Baumaßnahmen hätten nicht unerhebliche Auswirkungen auf den Verkehr der Stadt Wilhelmshaven. Alle Investitionen zusammen betrügen rund eine viertel Milliarde Euro.

SPD – Fraktionsvorsitzender Howard Jacques machte im Namen der anwesenden Fraktionsmitglieder deutlich, dass das Marinearsenal als einer der größten Arbeitgeber der Stadt von enormer Bedeutung für Wilhelmshaven sei. Von den hohen Aufwendungen für die Instandsetzungen der Schiffe und den hohen Investitionen in die Infrastruktur partizipierten viele: die Beschäftigten hätten sichere und zukunftsfähige Arbeitsplätze, die örtliche gewerbliche Industrie und das lokale Handwerk erhielten arbeitsplatzsichernde und arbeitsplatzschaffende Aufträge und der Handel profitiere von der Kaufkraft. Das sei Wirtschaftsförderung pur, so Jacques. Vorbildlich sei auch die hochmoderne Ausbildung junger Menschen, die nunmehr auch eine langfristige Perspektive im Marinearsenal erhielten. Erfreulich sei auch, dass sich die Beschäftigtenzahl konsolidiert habe und beginne, wieder anzusteigen. Die SPD – Fraktion werde die Arbeit des Marinearsenals positiv begleiten und unterstützen. So werde sie die absehbaren Auswirkungen der großen Bauprojekte auf den städtischen Verkehr in den zuständigen Gremien der Stadt Wilhelmshaven zur Sprache bringen.

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